Wir starten unseren Tag um 7:30 Uhr mit einem typisch italienischen Frühstück, also altbackenem Weißbrot und Marmelade. DoDo hat schon leichte Angstzustände und fürchtet den Hungertod noch vor erreichen des Passes. Aber keine Sorge, der angetraute Sherpa buckelt ja 1,4 kg Energieriegel, 2 Pumpernickelbrote und Wurst durchs Gebirge... unser Problem war halt noch nie die Länge einer Tour, sondern das Schleppen des Proviants den wir Fresssäcke dafür brauchen.
Kurz nach 8:30 Uhr starten wir dann und verlassen den kleinen Weiler Montagne Seu in Richtung Assieta-Grat. Die alten Warnungen vor dem schwierig zu findenden Wegverlauf sind vollkommen unbegründet. Die Provinz Turin hat die lange vernachlässigten Wanderwege komplett neu markiert, so dass wir uns ganz auf das bergan stapfen konzentrieren können. Der Weg führt zunächst noch steil durch den Bergwald hinauf, bis dieser oberhalb der 2000m-Grenze der Hochalmvegetation weicht. Dabei haben wir immer wieder schöne Ausblicke in die französischen Alpen.
Am Kamm pfeifen Wind und Murmeltiere um die Wette. Wir werfen uns erstmal ein paar warme Sachen über. An der alten Militärstraße treffen wir auf die ersten Tagesausflügler - eine Seltenheit auf der sonst recht einsamen GTA. Zu unserer Freude hat kurz vor dem Testa dell' Assieta eine Hütte neu eröffnet, damit hatten wir nun wahrlich nicht gerechnet und umgehen so das fest eingeplante Picknick im kalten Wind. So gestärkt nehmen wir die letzten Meter auf den 2567m hohen Gipfel in Angriff. Der Ausblick ist trotz der zunehmenden Bewölkung eindrucksvoll, nur der Rocciamelone, das Highlight der letztjährigen Tour, will sich gar nicht zeigen und verschleiert sich mit dicken Wolken, schade.
Panoramafotos funktionieren hier leider nicht, wer will kann auf g+ schauen:
Anschließend geht es über Almen und durch ein nettes Bachtal 1100m hinab nach Usseaux. Der kleine Ort ist eine richtige Augenweide... die alten Waldenserhäuser flankieren schmale Gassen und alles ist gut erhalten. Auf der Zufahrtsstraße müssen wir das letzte Stück hinunter auf die Hauptstraße des Tals. Auf der anderen Seite wartet schon nach ein paar hundert Metern unser Quartier für die nächsten beiden Tage das Hotel Laux am gleichnamigen See.
Die Zimmer sind noch sehr traditionell eingerichtet, aber sehr gemütlich. Wenn man auf einer Weitwanderung schon mal den Hotelluxus genießen kann, dann heißt das Waschtag... also erst die durchgeschwitzten Klamotten uns dann uns grundgereinigt.
Das Abendessen lies keine Wünsche offen. Beste piemontesische Küche mit Halbpension ala carte. Wir "beschränken" uns auf vier Gänge und ich entscheide mich für das ausgelöste Kaninchen an Salat, wirklich vorzügliche Tagliatelle porcini, Polenta nociola (mit Nüssen, Milch und Honig) und Panna cotta als Dessert. Ja, so macht wandern Spaß :-)
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Lago Laux |