Samstag, 13. September 2014

Monviso (3.841m) - 2 Tage

Dieser gewaltige Berg sprengt den Rahmen unserer Alpendurchquerung und stellt gänzlich andere Anforderungen. Da er uns aber zumindest  bei guter Sicht schon seit dem ersten Jahr auf der GTA begleitet und eines der Wahrzeichen des Piemont ist, möchte ich seine Besteigung  ausnahmsweise im GTA-Blog beschreiben.

Nach dem Ende unserer diesjährigen GTA-Runde mussten wir zunächst einmal auf passendes Wetter warten. Meine Zeiten des alpinen Heldentums, in denen man auch bei mäßiger Gewitterprognose noch tapfer in Klettertouren eingestiegen ist, sind zum Glück vorbei oder seien wir ehrlicher... der momentane körperliche Zustand taugt nur noch zum Schönwetterbergsteiger. Was soll man auch in Wolken an einem Berg umherirren, der die einzigartige Aussicht schon im Namen trägt. Nach zwei Tagen Kulturprogramm in Saluzzo und Manta mit wahrlich durchwachsenem Wetter gelobte der Wetterbericht dann Besserung. Also starten wir das Projekt Monviso. Hierfür brauche ich noch dringend eine Stirnlampe. Nicht, dass der über die Jahre ganz gut sortierte Bergsteigerhaushalt derartiges Equipment nicht führt, aber im schönen Dresden nützt sie uns derzeit wenig. Irgendetwas vergesse ich halt immer und mit Schirm und Stirnlampe waren das in diesem Jahr eher zu vernachlässigende Utensilien. Es sei denn man hat im Urlaub nichts besseres zu tun, als in dunkler Nacht durch die Berge zu stapfen. Also nutzen wir die Chance und bringen in Verzuolo unser Sortiment an Stirnlampen auf den Stand der Zeit.

Dann hinauf ins Valle di Po. Die Fahrt von Crissolo hinauf zum Pian del Re mit der Quelle des Po ist an sich schon spannend. Gewürzt wird dies aber noch, wenn einem auf der schmalen Bergstraße eine ganze Kompanie Alpini (das sind die italienischen Gebirgsjäger) mitsamt Fuhrpark entgegenkommt. Bei den notwendigen Rückwärtsfahrten und Rangiermanövern behindern Urlaubsgepäck und Fahrräder im Kofferraum immer wieder das Sichtfeld, aber irgendwie gelingt es doch immer aneinander vorbei zu kommen. Am Parkplatz stellen wir dann fest, dass es einer der fetten Armeejeeps doch nicht ganz ohne Körperkontakt geschafft hat - zum Glück nur ein kleiner Kratzer.

Unser Basislager für die Besteigung wird das Rifugio Quintino Sella (2.640m) sein. Das ergibt dann für den ersten Tag 690m auf und 50m ab und am Gipfeltag 1.400m auf und 2.140m ab. Der Aufstieg zum Rifugio folgt der GTA (Jahr 3 / Tag 9). Der Weg ist landschaftlich zwar so reizvoll, dass ich ihn auch mehrfach beschreiben könnte, aber das sprengt den Rahmen. Zudem wird unser Aufstiegsgenuss durch Nebel und das regelmäßige Gegröhle einer 40-köpfigen deutsch-französischen Jugendgruppe stark eingeschränkt. Dummerweise haben die schnellsten von denen auch die meiste Luft fürs Geschrei. Aber oben im Blockfeld sind wir sie dann doch los - vorerst zumindest.

An der Hütte bekommen wir unsere Lager zugeteilt. Die kleinen Räume sind langfristig vorreserviert, also kommen wir in den großen 19-Personen-Raum unter dem Dach, 5 Doppelstockbetten und nochmals über eine Leiter erreichbar 9 Matratzenlager - hier sind auch unsere Plätze. Wir haben anscheinend den beschi...en Schlafplatz der Hütte abgefasst. Aber die Hütte ist halt so stark frequentiert, dass auch der letzte freie Raum in irgendeiner Form für die Unterbringung von Menschen nutzbar gemacht wurde. Die Gemütlichkeit der GTA-Quartiere sucht man hier natürlich vergebens. Denn dank perfekter Wettervorhersage und der Jugendgruppe ist die Hütte komplett ausgebucht. Das bedeutet dann auch 2-Schicht-Betrieb beim Abendessen. Wir sind in Runde 1 dran und müssen direkt nach dem Essen von unserem Tisch weichen, alternative Sitzplätze Fehlanzeige. Also bleibt nur die Flucht ins Lager. Lesen ist auch nicht drin, denn den Handyakku brauche ich für morgen und ein Buch hatte ich für die eine Nacht nicht extra eingepackt. Also bleibt Zeit für die Betrachtung der Decke und Gedanken über die Sinnhaftigkeit des Tuns. Schneller als gedacht, schlafen wir dann doch.

Seit 4:00 Uhr gibt es Frühstück für die Gipfelaspiranten. Um 4:40 Uhr wache ich auf und stelle fest, dass sich das Lager schon gut geleert hat. Erstaunlich, dass man doch so fest schläft und nicht mitbekommt, dass die Nachbarn aufstehen und samt der klappernden Rucksäcke die Leiter hinab steigen. Also hinterher und zum Frühstück. DoDo darf noch bis 7:00 Uhr schlafen, dann ist Fütterung des normalen Bergvolkes.

Gut 20 Personen bereiten sich in der Hütte auf den Monviso vor. Leider bin ich der einzige Deutschsprachige, 3 Italiener, der Rest Franzosen, ein paar davon mit Berführer unterwegs. Ich scheine der einzige Alleingänger zu sein und das Equipment der meisten Seilschaften am Start würde locker für den Mont Blanc reichen. Pickel und Eisgeräte, Seile und Karabiner werden sortiert, während ich meinen Tee schlürfe und die Zwieback in mich hineinzwänge. Mir kommen Zweifel, ob mein Vorhaben einer Solobesteigung so die beste Idee war, aber 400€ für den Bergführer war mir der Spaß einfach nicht wert (zu zweit 500€). Also mache ich mir Mut, gerade in Italien hatten wir solche Erfahrungen schon des Öfteren, man neigt hier oftmals dazu große Berge mit Expeditionsausrüstung anzugehen. Wahrscheinlich schon aus fotogenen Gründen. Meine Ausrüstung ist dem Vorhaben angemessen und beschränkt sich auf ein Paar leichte Steigeisen und einen Gurt für den Notfall. Eisausrüstung ist entbehrlich, die Gletscher in der südseitigen Aufstiegsroute haben eher den Charakter von Altschneefeldern und sollten zumal im September unproblematisch sein. Erwartet man ja auch vom südlichsten Berg der Alpen über 3.500m.

Um 5:25 Uhr starte ich dann, die meisten sind schon unterwegs, aber der Letzte bin ich auch noch nicht, das beruhigt. Den Weg hinab zum See und am Hang gegenüber leuchten die Stirnlampen durch die Nacht. Der Mond scheint allerdings so hell, dass man gut ohne Licht gehen kann, das ist angenehmer und sicherer, also gehe ich ohne Licht. Am Klettersteig hinauf zum Passo delle Sagnette (2.990m) schalte ich das Licht dann doch wieder an. An den ersten steileren Stellen schließe ich zu einigen Seilschaften auf und wundere mich, dass bereits am Klettersteig vorbildlich mit Selbstsicherung gearbeitet wird. Sicherheit ist ja in Ordnung, aber auf uns warten heute noch lange Passagen im II. Grad und Stellen im III. Da sollte man einen Klettersteig schon frei begehen können. Eine Zweierseilschaft lässt mich passieren, die französische 8er-Seilschaft ist derart mit sich und dem Klettersteig beschäftigt, dass sie nicht auf die Idee kommen, mich vorbei zu lassen. Also warte ich geduldig und klettere schließlich im gut strukturierten Gelände abseits der Ketten an ihnen vorbei. Kurz vor 7 stehe ich mit den ersten Sonnenstrahlen  am Pass, zeitlich voll im Plan. Laut Beschreibung wäre nur ein kurzer Abstieg erforderlich, ich finde aber keinen Abzweig. Also warte ich kurz auf die mühevoll Überholten, aber die scheinen auch keinen Plan zu haben und steigen hinab in den Grund des Kessels. Die Seilschaften mit den Bergführern sind leider auch nicht zu sehen, wenn man sie bräuchte. Also auch erstmal etwas hinab und an einem Steinmann am Hang gequert. Die Blockfelder im Grund sehen auch nicht besser aus, also spare ich mir lieber ein paar Höhenmeter. Dann entdecke ich beim Aufstieg an den Schneefeldern wieder Seilschaften und habe einen Orientierungspunkt. Offensichtlich diene auch ich als solcher und alle hinter mir, springen auf meinem Weg von Block zu Block. Dann entdecke ich auch die ersten gelben Markierungen, die hier mal mehr mal weniger den Weg weisen. Das ist bei Hochtouren zwar eher unüblich, aber in dem zerklüfteten Gelände eine sinnvolle Erleichterung, ohne die ich sicher nicht allein in einen unbekannten Berg eingestiegen wäre. Dann folgt ein steiler Geröllanstieg zum Bivacco Andreotti (3.270m, 8:15 Uhr).

Direkt nach dem Biwak folgt der Miniaturgletscher. Ich treffe auf die Seilschaften mit Bergführer, die sich anseilen. Spalten sind hier ausgeschlossen, der Weg ist ausgetreten und flach, Steigeisen benötigt man hier selbst im morgendlichen gefrorenen Zustand keine. Dann folgt der Anstieg einem Felsband nach links mit ersten Kraxelstellen. Ich verstaue die Stöcke im Rucksack und bin froh über meine Handschuhe, der Fels ist echt saukalt. An manchen Stellen sind die kleinen Rinnsale noch gefroren und funkeln lustig in der Morgensonne. Plötzlich kraxelt ein einzelner Bergsteiger rasant an mir vorbei, spricht kurz mit mir und meint in 1 Stunde wäre ich oben...fragt sich nur, ob in meinem oder seinem Tempo. Ich versuche gar nicht erst mich dranzuhängen. Kurz darauf kommt ein zweites Exemplar dieser Sorte, also ist eine Solobegehung doch nichts Ungewöhnliches. Zwei Kletterstellen bereiten etwas mehr Schwierigkeiten und ich versuche mir schon mal Griffe und Tritte für den Abstieg zu merken. Ansonsten bleibt die Kraxelei recht konstant, fordert regelmäßig die Zuhilfenahme der Hände, ist aber nicht ausgesetzt oder unangenehm. Weiter oben kommen dann die ersten Biwakschläfer im Abstieg entgegen. Dann treffe ich schon wieder die beiden Rennsemmeln, scheint also wirklich nicht mehr weit zu sein. Tut auch Not, denn wie immer stellten sich so ab 3.500m leichte Kopfschmerzen ein. Richtig hohe Berge werde ich mit dem Handicap wohl nie angehen können.

Kurz vor dem Gipfel dann noch eine französische Gruppe, die wohl auch am Biwak gestartet war. Um 10:20 Uhr stehe ich dann oben, habe also wirklich die angebene Zeit von 5h gebraucht. Fantastische Sicht, aber der Wind pfeifft ordentlich und es ist saukalt. Selbst das Wasser im Trinkschlauch stockt schon. Habe wirklich Glück mit dem Wetter, die Poebene hüllt sich zwar in Wolken und diese verdecken alles unter 3.000m, aber über den Grat der Monviso-Gruppe schaffen es die Wolken nicht... Freie Sicht bis zu Gran Paradiso und Monte Rosa und den ganzen Schweizer 4.000ern. Ein paar Fotos und ich mache mich auf den Rückweg, für eine längere Rast ist es einfach zu kalt.

Hinab ist die Orientierung leichter als gedacht. Man sieht die gelben Zeichen ganz gut und die aufsteigenden Seilschaften weisen ohnehin die grobe Richtung. Die letzten von ihnen werden wohl eine zweite Hüttennacht eingeplant haben. Die Franzosen, die bereits am Klettersteig ihre Problemchen hatten, kommen mir im Stile einer Gletscherbegehung als 8er-Seilschaft entgegen. Wie man so in dem Gelände vorankommen will, bleibt mir ein Rätsel. Bis zur Dämmerung schaffen sie es zumindest nicht mehr ins Tal, selbst zur Hütte dürfte das schwierig werden. Die beiden schwierigeren Passagen lösen sich besser auf als gedacht, nur eine Platte, von der man auf ein steiles Schneefeld rutschen könnte, erweist sich als unangenehm. Was wirklich langsam unangenehm wird, sind meine Kopfschmerzen. Am Gletscher bin ich schon so unkonzentriert, dass es mir die Beine wegzieht. Aber wie gesagt, der ist unkritisch und so rutsche ich nur etwas und kann mich in Ruhe wieder aufrichten.

Unterhalb des Biwak dann erstmal Rast. Wasser hab ich schon ausgetrunken, also bleibt nur ein Apfel um die Aspirin zu schlucken, lecker ;) Durstig schleiche ich hinunter ins Blockfeld, im Tageslicht ist es auch kein Problem den Pfad zu finden, der fast ohne Höhenverlust zum Passo Sagnette führt. Eigentlich ordentlich mit Steinmännchen markiert, man fragt sich, warum das im Morgengrauen alle übersehen haben. Dann wieder den Klettersteig hinab zum See. Dabei stelle ich fest, dass die Seilsicherungen stellenweise gar nicht so überflüssig sind, wie ich das in der Nacht vermutet hatte. Kurz vor 3 bin ich dann endlich wieder an der Hütte und trinke erstmal ordentlich aus der Quelle, in der Hütte dann noch Kaffee und Crostata. Das vertreibt die Kopfschmerzen endgültig. Dafür stelle ich fest, dass das Pflaster auf meinem Knie eine ordentliche Blase auf der neuen Haut gerieben hat. Eine Blase am Knie hatte ich auch noch nie... Egal, kann man jetzt eh nichts dagegen tun. Also den Rucksack im Depot umgepackt und gegen 4 mache ich mich auf den Weg zum Parkplatz, den ich dann Punkt 6 erreiche. 11h reine Geh- und Kletterzeit liegen hinter mir und ich bin echt fertig, wieder mal so ein Tag an dem man sich vornimmt mal wieder etwas regelmäßiger etwas für die Kondition zu tun.

Kurz vor dem Parkplatz hatte sich auch DoDo von ihrer Tour zurück gemeldet. Sie hat den Viso Mozzo (3.010m) erklommen und hat dann eine schöne Runde hinab nach Pian Melze gedreht. Dort sammle ich sie ein und wir fahren glücklich und zufrieden mit unseren Touren ins Hotel nach Crissolo.

Nun war es das wirklich für dieses Jahr von uns und unseren Erlebnissen auf der GTA. Den Urlaub lassen wir noch 1 Woche in der Langhe, dem Gebiet des Baroloweines ausklingen ... Wir melden uns dann wieder im nächsten August :)


Dienstag, 9. September 2014

Tag 9 San Magno - Sambuco (920m auf / 1.510m ab)

Wir öffnen die Fensterläden und freuen uns über die Morgensonne. Das ist doch mal gut so, denn heute wollen wir nach Sambuco zurückkehren, haben also nochmal eine längere Tour vor uns. Dafür bevorzugen wir den Sonnenschein gerne dem gestrigen Nebelmeer. Das ordentliche Frühstück wurde erst ab 8 serviert und auch danach treibt uns nichts zur Eile. Es scheint, wir wollen den letzten Wandertag nochmal richtig genießen. Die Abschiedsfotos schießen wir dann erst kurz vor halb 10.

Bezüglich der Route haben wir heute die Qual der Wahl. Gemütlich die bereits seit den 90er Jahren asphaltierte Militärstraße hinauf zum Colle di Morti oder eine Variante für Experimentierfreudige (Zitat aus dem Wanderführer) über die Berge. Aber diese Entscheidung steht erst nach gut 3km auf der Straße an. Der Vorteil an einer solchen Straßenwanderung ist ja, dass man in aller Ruhe die Gegend betrachten kann und das lohnt sich bei den schroffen Kalkfelsen, die hier zur Talbegrenzung aufgestellt wurden allemal. Es bestätigt sich wieder einmal meine Theorie, dass die Natur aus Korallenkacke die schönsten und imposantesten Felsen formen kann. Zuckersüße Himbeeren gibt es auch noch zu Hauf... Wollen wir heute wirklich schon aufhören? Die Straße zum Pass ist mit einer durchschnittlichen Steigung von 13,8% übrigens eine beliebte Etappe bei Tour de France und vor allem Giro d'Italia. Dazu später mehr. Autos fahren nur wenige, am Wochenende soll das anders sein und mächtig stören.

Kurz vor dem Abzweig parkt ein Auto in einer Ausbuchtung, zwei Italiener springen heraus und schlagen sich hangaufwärts in die Büsche. Ein Schild bestätigt den Verdacht, hier wäre unser Abzweig. Nein hier ist unser Abzweig, also hinterher. Der Weg ist gar nicht so verwachsen, wie im Führer beschrieben und ab und dann findet sich sogar ein roter Farbkleks und wenn der mal ausbleibt, finden wir dank Orux wieder auf den rechten Weg. Am ersten Pass lockt ein Abstecher zum Rocca di Parvo (30min), doch alles können wir heute nicht mitnehmen. Weiter hinauf also zum Colle dal Nais (2.420m) müssen wir das erste mal in diesem Jahr richtig steigen. Im Nebel könnte das Schroffengelände Schwierigkeiten bereiten, aber bislang ziehen nur vereinzelte Wolken umher und wir haben den Sattel im Blickfeld.

Oben locken wiederum zwei Gipfelkreuze, links der Felszacken des Parvetto (2.490m) und rechts die offensichtlich bequem zu erreichende Wiesenpyramide des etwas höheren Monte Parvo, auf der sich bereits Ausflügler vom Pass tummeln. Informationen haben wir zu beiden nicht, also geht Schönheit vor  Höhe und etwas Felskontakt kann vor der angestrebten Besteigung des Mon Viso sicher nicht schaden. Die letzte Steilstufe sieht etwas abweisend aus, aber lassen wir uns überraschen. Zunächst über Schroffen und dann in Blockkletterei zum Grat. DoDo steigt tapfer hinterher. Wenn sie möchte, kann sie also doch noch kraxeln. Am Grat sind wir erleichtert, die abweisende Steilstufe lässt sich umgehen, die letzten Meter zum Gipfel erfordern nochmal etwas Handeinsatz, sind aber nicht allzu ausgesetzt. Dann reichen wir uns am Gipfelkreuz die Hand zum Berg Heil. Nach ausgiebiger Fotosession kraxeln wir zurück, huckeln die zurückgelassen Rucksäcke wieder auf und wandern zufrieden hinab zum Sattel.

Über Almgelände geht es dann hinauf zur Cima Fauniera (2.515m) und wir erreichen bequem den höchsten Punkt des Tages. Hier oben finden wir ein wahres Meer an Edelweiß. So viele habe ich noch nie an einem Fleck gesehen und vermute, ob der nur noch 10min entfernten Straße, gärtnerische Nachhilfe. Auch wir steigen hinab zum Passo di morti, der eigentlich Colle die Fauniera (2.481m) heißt. Seinen Beinamen (Mörderpass) erhielt er durch die Radrennen. Einem der größten italienischen Bergfahrer wurde hier ein Denkmal gesetzt und wir werden am Pass von einem in Stein gehauenen Marco Pantani begrüßt.

Wir folgen der Straße ein Stück abwärts und rasten an einem windgeschützten Fleckchen. Natürlich verspeisen wir gleich einen Großteil unserer am Kloster erworbenen Käsevorräte. Währenddessen hüllen sich die Berge in Wolken und schließlich müssen wir unseren Abstieg wieder im Nebel fortsetzen. Wir sind bereits wieder im Almgelände als uns ein Donnergrollen erschreckt. Kurz darauf plattern dicke Regentropfen herab. DoDo spannt den Schirm auf, den habe ich dummerweise in Berlin liegen gelassen. Also entschließe ich mich für den Vollschutz und werfe den großen Poncho über und ziehe die Gamaschen an. Zumindest habe ich das Zeug nicht umsonst durchs Gebirge geschleppt und das Gewitter sucht sich lieber schlechter ausgestattete Opfer. Doch nach 5min legt sich der Schauer schon wieder, aber das Donnergrollen bleibt. Offensichtlich bildet der linksseitig unser Tal begrenzende Berggrat genau die Wettergrenze. Schnellen Schrittes eilen wir hinab, es bleibt trocken. Durch die steile Schlucht des Vallone della Madonna sind wir ganz froh, nicht im Regen gehen zu müssen. Danach noch etwas durch den Wald hinab, dann weitet sich das Tal und in wenigen Minuten erreichen wir den Ortseingang von Sambuco.

Durch das idyllische Bergdorf erreichen wir die Osteria della Pace. Hossa, das Hotel ist voll und wir werden im Nebengebäude untergebracht. Man merkt, dass der Wirt regelmäßig im deutschsprachigen Raum wirbt. So hat man freilich auch im September das Haus noch voll. Dem Abendessen schadet der Andrang nicht und es wird gute Hausmannskost serviert, wie wir es nennen würden. Wir treffen auch unsere Holländer aus Elva wieder. Sie hatten mit dem Wetter weniger Glück und mussten im Regen direkt zur Straße vor Pontebernardo absteigen und wurden dort vom Wirt mit dem Auto eingesammelt. Den kurzen Wandertag von Pontebernardo nach Sambuco ersetzen sie verständlicher Weise durch einen Trocknungs- und  Erholungstag.

Damit endet unsere diesjährige GTA-Wanderung. Nicht einmal eine spannende Rückreise mit Bus und Bahn haben wir zu bieten. Wir kamen ja fast am Parkplatz wieder an und das Auto stand noch wohlbehalten dort.

Die Runde war technisch wenig anspruchsvoll und verlangt auch konditionell keine Höchstleistungen. Auch die Quartiere waren fast ausnahmslos lobenswert, nur das Rifugio Campo Base ward seinem Namen gerecht und vermittelt Basislagerfeeling. Also wer mag und 8-9 Tage unterwegs sein möchte, dem sei die Runde empfohlen.

Mehr Bilder gibt's dann noch in der Nachbereitung zu Hause (so Ende September) 
Mon Viso-Wetter ist vorerst nicht, wir ziehen also das Sightseeing vor und werden uns Cuneo, Manta und Saluzzo anschauen. Falls sich das Wetter nochmal bessert, berichten wir von der Besteigung des Berges neben der GTA.

Montag, 8. September 2014

Tag 8 Celle di Macra - San Magno (1.100m auf / 670m ab)

Die Bummeltage sind vorbei, unsere letzten beiden Tourentage sind mit jeweils gut 6h reiner Gehzeit veranschlagt. Die Sonne scheint, was will man mehr. Also frühstücken wir und verabschieden uns von unseren netten Gastgebern. Sie teilen uns noch mit, dass sich ein Gast aus Richtung San Magno angemeldet hat, wir sollten heute also zumindest einen Menschen treffen.

Kurz vor 9 verlassen wir Celle und steigen auf einer Mulattiera hinauf zum nächsten Weiler und sind gleich mal falsch. Zum Glück finden wir einen Weg, der am Hang quert und so müssen wir nicht wieder absteigen. Im nächsten Dörfchen halten uns kleine Tafeln mit italienischen Weisheiten auf. Die müssen natürlich alle gelesen und übersetzt werden, was zumindest mir mit meinem typischen Wirtshausitalienisch nicht immer gelingt. Weiter die Almstraße nach oben steht ein großer Kampfhund am Wegesrand und wir waren schon erleichtert als sein Besitzer aus dem Wald dazu kam. Ein kurzer Schwatz und weiter geht es, er folgt uns und muss natürlich beweisen, dass er schneller unterwegs ist als wir und eilt davon. Ohne Rucksack keine Kunst, also lassen wir ihm seinen Erfolg.

An der Alm auf gut 1.700m wartet er auf uns an der Quelle. Wir fassen Wasser, wünschen uns gegenseitig buona giornata und dann trennen sich die Wege. Nur wo geht unser Weg entlang? In alle Richtungen zweigen mehrere Kuhpfade ab, Markierungen fehlen gänzlich. Wir studieren Karte und Wegbeschreibung und nehmen schließlich beide einen Pfad in die vermeintliche Richtung. Ich bin der Glückliche und finde die erste Markierung, DoDo muss zurück und folgt dem Pfad. Es war zwar der richtige, aber keinesfalls der schönste. Von Kühen zertrampelt und zahlreich mit Fladen versehen, dazu zugewachsen... Wegbeschimpfungen bleiben da nicht aus. Weiter oben kommt dann noch Erlengestrüpp dazu und zerkratzt die Beine. Lange Hosen mag ich aber angesichts des nach wie vor drückenden Grindes am Knie auch nicht überziehen. In kurzen Hosen hab ich damit keinerlei Probleme.

Am Grat angekommen, begrüßen uns zwei Jagdhunde, die aber kein ernstliches Interesse an uns haben. 100m später folgen zwei weitere plus Herrchen. In 3 Stunden also 5 Hunde und 3 Menschen getroffen, richtig was los hier. Der Grat ist nun vollständig in Wolken. Den versprochenen Abzweig zur weiteren Gratüberschreitung können wir nicht entdecken, also bleiben wir auf dem Hauptweg und schlängeln uns 100m unterhalb am Hang entlang. Das Erlengestrüpp verschwindet endlich und weicht Almgelände, also entscheiden wir uns doch noch weglos zum höchsten Punkt (Rocca Cernauda, 2.283m) aufzusteigen. Man soll von hier eine schöne Aussicht haben, in unserem Wolkenmeer haben wir eine Sichtweite von max 50m. Hunger haben wir trotzdem, also steht zunächst eine ausgiebige Rast auf dem Programm.

Danach geht es hinab zum Pass, dort treffen wir zwei Mountainbiker bei ihrer Rast im Nebel. Das Radfahren liebt der Italiener halt mehr als schnödes Wandern. Was man hier zu Fuß antrift sind Hirten, ansonsten Ausländer, zumeist Franzosen, dann unsere Spezies und Holländer. Am nächsten Weidegatter begrüßen uns zwei kläffende Hunde, diesmal ist vom Hirten leider nichts zu sehen. DoDo schlägt vor, das eingezäunte Gelände zu umgehen, doch der Weidezaun  zieht steil am Hang hinab und verliert sich im Nebel. Sicher hätten die Hunde große Freunde daran, uns auf unserem Umweg zu begleiten. Also verwerfen wir den Plan, kneifen die Pobacken zusammen und öffnen den Zaun. Tja, ich muss euch enttäuschen, wir wurden nicht von den Bestien angefallen. Sie nehmen 10m Sicherheitsabstand ein und verbellen uns noch eine Weile und kehren dann um. Wir folgen dann im steten auf uns ab mehr oder weniger dem Wiesengrat bis wir den Colle di Crosette erreichen. Von hier ab geht es steil über die Almen nach Castel Magno. Der Name kommt euch vertraut vor? Hier wird der gleichnamige berühmte Käse hergestellt. Die heja-Rufe eines Hirten schallen durch den Nebel und tatsächlich setzen sich die Kühe in seine Richtung in Bewegung. Am ganzen Hang klingen die Kuhglocken. Dann wieder Hundebellen und die Kleffer treiben die Nachzügler zusammen. Wir sind wiederum froh, dass man ihnen offensichtlich beigebracht hat, dass die Zweibeiner nicht zur Herde gehören. Für unseren Geschmack stand der Tag heute bereits zur Genüge im Zeichen des Hundes.

Weiter unten mischen sich klerikale Gesänge unter das Gebimmel der Kuhglocken. Wir erreichen den punto panoramico mit perfekter Aussicht auf das Kloster San Magno, zumindest hätten wir diesen, wenn wir nicht nach wie vor in den Wolken stehen würden. Also schnell hinab und ein paar Fotos aus der Nähe. Zufällig machen wir eine volle Punktlandung... es ist Sonntag und 16:00 Uhr wird die heilige Messe zelebriert, 5min vorher stehen wir vor der großen Kirche des Klosters und ich war froh dem üblichen Trubel vor einem touristischen Hotspot gleich wieder ins Innere entfliehen zu können. Der Kulturschock ist einfach zu groß, wenn man den ganzen Tag mehr Hunde als Menschen getroffen hat. Nach dem Gottesdienst besichtigt DoDo noch die berühmten Fresken in der Allemandikapelle direkt hinter dem Altar. In meinen kurzen Wanderhosen habe ich lieber darauf verzichtet.

Es besteht auch die Möglichkeit direkt im Kloster zu schlafen. Doch die beiden Holländer hatten uns ja davon abgeraten. Auf kalte Klosterzellen hatten wir nach einem feuchten Nebeltag nun wahrlich keine Lust. Also 10min hinab ins Dörfchen Chiappi und im Hotel La Font Quartier bezogen. Das Gebäude dient bereits seit 1763 als Gasthaus und ist architektonisch noch im alten Zustand erhalten. Die Zimmer sind durch die kleinen Fenster recht dunkel, aber sonst auf modernem Stand. Ein Teil des Hauses wird durch einen Wintergarten abgetrennt und zeigt die alte Scheune mit Inventar. Eine wirklich interessante Lösung das alte Flair zu erhalten. Auch das Abendessen verdient wieder Lob und bietet mit Kaninchentatar, Polenta mit Castel Magno Käse und kaltem Kaninchenrollbraten an Salat eine willkommene Abwechslung.

Sonntag, 7. September 2014

Tag 7 Bassura - Celle di Macra (920m auf / 590m an)

Der Morgen beginnt gut, die Regenwolken haben sich verzogen und die Sonne lacht ins Tal. Heute haben wir noch eine kürzere Etappe vor uns. Aufgrund des unbeständigen Wetters hatten wir ja zwei Tagestouren auf 3 Tage verteilt. Natürlich wollten wir auch mehr Zeit für die alten Bergdörfer gewinnen.

Also gehen wir zum Frühstück und das schließt in Sachen Qualität nahtlos an das Abendessen an. Käse, Wurst, Süßkram und selbst ein Ei hätten wir bekommen. Schon ein Jammer, dass wir die einzigen Übernachtungsgäste in dieser schönen Pension waren. Wer also mal ein Quartier im Mairatal sucht, dem sei die Locanda La Napoelonica in Bassura di Stroppo wärmstens empfohlen. Wir haben keine Eile und kommen erst halb zehn los. Hinab zum Fluss wird klar, dass sich das Leben oben an der Straße abspielt, der Rest ist dem Verfall preisgegeben. An der Brücke über die Maira haben wir endgültig den tiefsten Punkt der Tour erreicht. Die Maira, deren Quellen wir am 3. Tag bewundern konnten, ist hier bereits zu einem ordentlichen Alpenfluss angeschwollen. Vom tiefsten Punkt kann es nur nach oben gehen und dass tut es auch gleich ordentlich. Wir sind froh, dass uns der Wald Schatten spendet und wir am Nordhang aufsteifen können. Mitten auf dem Weg entdecken wir eine große Kröte, die sich farblich kaum vom Laub abhebt. Sie will partout nicht zur Seite hopsen. Am Ende hatte sie sich in Suizidabsicht auf dem Weg versteckt und darauf gehofft, dass ein Wanderer sie zertritt. Daraus wurde nun doch nichts und nach einer Fotodokumentation des todessüchtigen Amphibs konnten wir es mit ein paar gezielten Stockstupsern dann doch zu ein paar Sprüngen in den Wald überreden.

Wir erreichen Coletto, den ersten der vielen Weiler der Gemeinde Macra. Eine Madonnenfigur auf einem Hügel verspricht schöne Aussicht und ist der perfekte Rastplatz. Die Weiler bestehen meist nur aus 10-20 Häusern und scheinen sich autark zu versorgen. Überall gartenartige Felder mit allerlei Gemüse. 10min später schon der nächste Weiler, viele Häuser sind bereits aufgegeben und verfallen. Dieses trostlose Bild findet dann in Garini seinen Höhepunkt. Das Örtchen wurde komplett aufgegeben. Einige Haustüren stehen offen, alles was nicht verwertbar war wurde zurückgelassen. Das Straßenlicht an einem dunklen Durchgang funktioniert noch. Wir wissen nicht, wann der letzte Bewohner den Ort verlassen hat, doch es scheint noch nicht allzulange her zu sein. Wir verlassen diesen eigentümlichen Ort und steigen durch eine steile Schlucht hinab, die wie ein Parabolspiegel das Sonnenlicht einfängt. Alles ist bereits verdorrt und herbstlich gefärbt.

In Combe einem alten Mühlendorf ist der Abstieg dann beendet. Es folgt eine lange Querung und der lange Aufstieg nach Celle di Macra. Ok, so lange war er gar nicht, aber in der prallen Nachmittagssonne zählt jeder Meter aufwärts doppelt. Kurz nach 16 Uhr erreichen wir dann unsere Locanda direkt neben der Kirche. Die Wirtsleute begrüßen uns freundlich und er quält sich aus seinem Liegestuhl und zeigt uns das Zimmer. Alles hell und freundlich und praktisch eingerichtet, also auf zum Waschgang. Danach wollen wir noch die Capella di San Sebastiano besichtigen, was aber scheitert, da alle Schlüsselgewaltigen ausgeflogen waren.

Abends waren wir wieder die einzigen  Gäste. Beim Essen kommen wir mit dem Wirt ins Gespräch und er klagt uns sein leid. Er hat das Lokal seit 2 Jahren von der Gemeinde gepachtet. Sein Vorgänger hatte einen derart schlechten Ruf, dass kaum italienische Gäste kommen. Er lebt also von Wandertouristen wie uns. Nur war dieses Jahr ein extrem schlechter Sommer (das stimmt, wir haben das Wetter auch schon immer mit Sorge verfolgt) und die Wanderer blieben aus. Nur halb so viele wie letztes Jahr. Auch nicht der perfekte Job also, der Rach könnte auch nicht helfen, denn der Laden ist gut und die Küche ebenso.

Freitag, 5. September 2014

Tag 6 Elva - Bassura (250m auf / 970m ab)

Für heute ist unbeständiges Wetter vorhergesagt, also gibt es nur eine kleine Tour. Vielleicht bleibt uns dann etwas mehr Zeit, die Weiler der Hochfläche zu erkunden.

Zunächst einmal geht es zum Frühstück. Wir sind froh, dass Edo (unser Wirt) den Frühaustehern Einhalt geboten hat und seinen Laden erst 8:00 Uhr öffnet. Wenn er sagt alle otto, dann meint er das auch und lässt die überpünktlichen Münchner bis zum Läuten der Kirchenglocken vor der Tür stehen. Letztere, die Glocken, nicht die Tür, haben auch in der Nacht ihr Werk vollbracht und jedes Stündlein geschlagen *gähn* Das Frühstück war ordentlich mit allerlei Süßkram, Joghurt und leckerem Cafe Latte.

Wir bummeln vor uns hin, verpacken den gestern erworbenen Proviant und schlendern erst gegen 10 Richtung Kirchplatz und weiter durch das kleine Örtchen. Die ersten Tagestouristen sind auch schon vor Ort und nerven mit allerlei Fragen. Also machen wir uns auf den Weg zum Passo San Giovanni (1.872m). Das Wetter ist schöner als vorhergesagt, Sonne und Wolken wechseln sich ab. Die hochalpine Region haben wir bereits gestern verlassen, so dass es auch bei diesem Wechselspiel immer angenehm warm bleibt.

Am Passo ist die kleine Kapelle verschlossenen, dafür erläutert eine Tafel die umliegenden Berge und wir können einen großen Teil des Weges durch den alpinen Teil des Mairatals (Tag 2 und 3) einsehen. Fast eben geht es danach über Wald- und Wiesenwege zum Colle Bettone (1.831m) und von da an stetig bergab nach San Martino. Das kleine Museum im Ort hat leider nicht geöffnet, also suchen wir in den engen Gassen einen Durchschlupf zum exponiert auf einem Felsvorsprung errichteten Kirchlein. Der perfekte Platz für unser Picknick, das mit Tomaten und Gurke, Käse und Schinken fürstlicher ausfällt als üblich. Zum Abschluss noch für jeden eine Banane, deren Schalen ich dann so ungeschickt entsorge, dass diese gut sichtbar in einem Rosenstrauch am Felsabbruch unter der Kirche aufhängen. Da unser Treiben garantiert von den Alten des Dorfes beobachtet wurde, versuche ich die Schalen zu entfernen. Stock und Arm sind zu kurz, also die Stöcke mit den Schlaufen verknotet, über die Mauer gelehnt und nach den Schalen geangelt. Das muss ein ziemlich bekloppter Anblick gewesen sein, aber der Ruf von deutscher Ordnung und Sauberkeit blieb gewahrt. Hätte nur noch gefehlt, bei der Aktion einen Stock einzubüsen.

Auf dem weiteren Abstieg mahnt Donnergrollen zur Eile. Wir verzichten auf den Besuch des centro culturale und hassten gen Tal. Bei der Querung der Schlucht nach Stroppo sind Zeichen eines Waldbrandes noch deutlich zu sehen, sorgen aber auch für schöne Aussichten. Doch der Himmel wird immer dunkler, wir treffen auf die Straße, die hinab zur Hauptstraße führt und bleiben gleich auf dieser, um fast im Laufschritt nach Bassura zu eilen. Unten angekommen, müssen wir uns entscheiden... links oder rechts... wo wird wohl unsere Locanda sein? Wir haben Glück, wählen die richtige Richtung und stehen nach 300m bereits kurz vor 15 Uhr vor unserem Quartier. Noch während die Wirtin uns unser gemütliches Zimmer zeigt, öffnet der Himmel für 2h seine Schleusen und es plätschert munter vor sich hin.

Wir stellen uns dann auch in die Schauer, jedoch die wohl temperierten unserer Dusche. Kurz nach 5 zeigt sich die Sonne wieder und wir starten einen Ortrundgang. Bassura liegt direkt an der Hauptstraße des Mairatals und ist mit 970m auch tiefster Punkt unserer Tourenwoche. So werben mehrere Bars und Restaurants um die durchreisenden Touristen und auch wir gönnen uns noch Eis und Cappuccino. Dabei beobachten wir, wie die Sonne mit den aufsteigenden Nebelschwaden spielt, die das Gewitter hinterlassen hat.

Cena gibt es heute landestypisch spät ab 20 Uhr. DoDo knurrt schon seit 7 der Magen, so dass es bei der Bestellung gleich zum Showdown kommt. Die junge Kellnerin möchte ihr Englisch beweisen und erklärt uns, dass es verschiedene Menüs gibt (also mit Antipasta oder ohne). Zielsicher wählt DoDo ohne sie das gesamte Menü vortragen zu lassen... the big meal... Für den Rest des Abends einigen wir uns wieder auf italienisch. The big one hat sich aber gelohnt

Insalata Russo
Quiche mit Fleischpastete
Tagliatelle con funghi bzw. Ravioli alla melanzene
Pollo alla caciatore
Tiramisu

Alles sehr schmackhaft zubereitet und auch meine Frau wurde zum Glück schön satt. Für mich endete der Abend dann noch einen Grappa und der Feststellung, dass auch das Leben im Tal genüsslich sein kann.

Den Wolken habt ihr zu verdanken, dass ihr fotografisch am big meal teilhaben dürft. Zu Hause kommen dann noch die Bilder der Ortschaften rein, aber die wirken mit dem Handy nicht.

Donnerstag, 4. September 2014

Tag 5 Chiesa - Elva Serre (910m auf / 690m ab)

Das Frühstück ist typisch italienisch, also bescheiden, sprich Weißbrot, Butter, Marmelade. Zumindest war das Brot frisch. Wir drehen noch eine Ehrenrunde durch das sehenswerte Örtchen. Die Bauarbeiten des letzten Jahres haben nicht geschadet und das verlegte  Natursteinpflaster fügt sich gut in das Ambiente ein. Gut, dass man hier erkannt hat, dass es gilt, diese ursprünglichen Weiler zu bewahren. Junge Menschen würde man auch durch Bausünden nicht in diesen abgelegenen Tälern halten. So finden wenigstens einige ihr Auskommen im Tourismus.

Unser heutiger Weg ist nicht mehr die Hauptroute der GTA und folgt einer Variante, die mit der Via Alpina - einer noch großzügiger angelegten Route durch den gesamten Alpenraum - identisch ist. Am Hang bieten sich einige schöne Rückblicke auf Chiesa, dann zieht der Weg steil im Wald nach oben. Nordseite und Bewölkung sorgen für ein angenehmes Aufstiegsklima. Leckere fragole di bosco (Walderdbeeren) und Lamponi (Himbeeren) versüßen den Anstieg. Der Weg ist so steil, dass man sich zum Sammeln kaum bücken muss. Erst kurz vorm Sattel (2.285m) wird der Weg flacher und der Wald lichtet sich. Oben angekommen, genießen wir den Blick über die weite Hochfläche von Elva, die bereits wieder dem Mairatal zuzurechnen ist. Natürlich finden sich auch hier oben wieder alte Kriegsverbauungen, die perfekte Sitzgelegenheiten für eine Rast bieten, also picknicken wir heute direkt am Pass.

Das schöne Fotowetter der ersten Tage scheint leider vorbei und Wolken verhüllen die Gipfel. Von der beworbenen Aussicht zum Mon Viso ist nichts zu sehen. Erwähnenswert an diesem Übergang ist die alte Militärstraße (strada dei canoni), die fast noch in der Ebene beginnt und mit annähernd konstanter Steigung bis in die Gebirgsregion hinaufzieht. Die alten Piemontesen haben sich im 18. Jh einiges einfallen lassen, um den übermächtigen Franzosen paroli bieten zu können. Die Straße wurde jetzt wieder soweit ausgebaut, dass sie von PKW genutzt werden kann und so die umliegenden Gipfel auch für Tagesausflüge erschließt. Der Preis ist allerdings eine cm-dicke Staubschicht auf dem Wagen.

Wir folgen der Straße, nehmen den nächsten Abzweig und wandern über weite Almflächen in das bereits sichtbare Elva. Immer dicker werdende Wolken mahnen zur Eile und wir erreichen die Locanda bereits um halb 3. Am Tresen herrscht Irritation. Der Wirt fragt, warum wir uns nicht angemeldet haben, wir erklären, dass wir doch gestern Abend telefoniert hätten. Beim Check der Anrufliste stellt sich heraus, dass wir uns versehentlich einen Ort weiter angemeldet hatten. Nachdem DoDo dort nochmals angerufen und abgesagt hat, bekamen wir aber unser Zimmer. Diese sind soweit in Ordnung, aber die bessere Hälfte des Wirtes ist wohl schwer erkrankt, was sich nicht positiv auf die Grundsauberkeit der Unterkunft auswirkt.

Nach unserem Waschgang besuchen wir die Kirche. Bätzing bezeichnet diese als kunsthistorisches Highlight der gesamten GTA und selbst in den Dumont Kulturreiseführer hat es dieser abgelegene Ort gebracht. Grund ist ein Freskenzyklus des flämischen Meisters Hans Clemer, der hier sein Hauptwerk geschaffen hat. Was den sonst in Turin und Saluzzo tätigen Maler in diese ärmliche Almgegend gezogen hat, konnte bis heute nicht erforscht werden.

Nach dem Kirchgang folgt noch ein Besuch des erstaunlich gut sortierten Alimentari, in dem wir unseren Proviant für die nächsten Tage auffüllen.

Die Zeit bis zum Abendessen vertreibe ich mir dann wieder mit dem täglichen Getippe für den Blog. Im Nachhinein eine gute Entscheidung, denn zum Abend sind wir eine lustige Truppe aus 6 Personen. Ein Münchner Pärchen ist auf dem Mairatal-Rundweg hier gestrandet und zwei Holländer laufen die gleiche Runde wie wir, nur in entgegengesetzter Richtung. Es gibt also viel zu erzählen und Tipps auszutauschen. Ganz nebenbei hat Edo in der Küche ware Wunder vollbracht und serviert erstmal 3 Gänge Antipasti, gefolgt von der besten Pasta, die ich je gegessen habe um danach dann die Mägen mit einer riesigen Portion eines Sauerbraten ähnlichen Hauptganges zur Aufgabe zu zwingen. Das Dolce wird zum Glück durch Grappa bzw. Café ersetzt.

Auf dem Weg in unsere Zimmer stellen wir dann noch fest, dass es munter vor sich hin tröpfelt. Hoffen wir also, dass sich dies bis morgen früh gegeben hat.

Tag 4 Rifugio Campo Base - Chiesa (1300m auf / 1460m ab)

Heute steht mit einer angegebenen reinen Gehzeit von 7:30h die längste Tagestour unserer Runde auf dem Programm. Die Nacht im Mehrbettzimmer war erstaunlich ruhig und das Frühstücksbuffet war für eine Hütte nicht schlecht. Wir verabschieden uns also  doch noch mit recht guten Erinnerungen vom Rifugio Campo Base.

Zunächst geht es direkt unter den beeindruckenden Felswänden der Rocca Provencale und Castello entlang und dann bequem auf einer Alpstraße das Valle del Maurin hinauf. Das Tal liegt noch im Schatten und die Morgenluft ist schrecklich kalt. Das erste Mal ziehen wir unsere Jacken an und das nicht mal 100km vom Mittelmeer entfernt. Wieder in der Sonne führt ein kurzer Abstecher vom Weg zum Gipfelkreuz des Almhügels Grange Collet, der einen schönen Rückblick in unser Tal erlaubt. An der Quelle die Wasserflaschen gefüllt und weiter ging es hinauf. An einer Kreuzung weist uns ein Schild nach rechts, laut Karte müssten wir uns links halten. Quo vadis... Wir vertrauen dem Schild und werden mit einem neu angelegten Weg durch ein wunderschönes Bachtal belohnt. Es ist immer wieder interessant zu beobachten, wie die vielen kleinen Rinnsale aus den Berghängen nach und nach ein imposantes Bächlein bilden und diese wiederum im Tal als Fluss zusammen kommen. Weit oben verlassen wir dann die schönen Wiesen, diese weichen den Schutthalden der Gipfel und das Pfeiffen der Murmeltiere wird vom Pfeiffen des Windes abgelöst.

Die letzten 200 Höhenmeter zum Colle di  Bellino sind steil und werden in endlosen Serpentinen bezwungen. Ich will die Plackerei schnell hinter mich bringen und gebe Gas. Also stehe ich mit einigem Vorsprung auf dem Pass (2.804m). Der Wind bläst und als Vorboten des angekündigten Wetterumschwungs ziehen dunkle Wolken auf. Anstatt beim Warten zu erfrieren, lege ich also den Rucksack ab, rufe meinen Plan wild gestikulierend in Richtung DoDo und mache mich auf den Weg zum Gipfel des Monte Bellino (2.937m). Wirklich gelohnt hat sich der Abstecher leider nicht mehr, auf französischer Seite ist schon alles in tiefen Wolken versunken. Aber man war da und ohne den Tourenballast auf dem Rücken schwebt man ja förmlich nach oben.

Wieder zurück finde ich einen Zettel am Rucksack... "war kalt, bin weiter, warte in der Sonne" Also schnell hinterher und auf 2.500m sind wir wieder vereint. Nochmal 100m tiefer konnten wir den Gipfelwolken tatsächlich entfliehen und picknicken gemütlich in der Sonne.

Das beliebte Mairatal liegt hinter uns, so sind wir die nächsten Stunden wieder allein. Erst am Rocca Sengha mit seinen Klettersteigen treffen wir wieder auf Artgenossen. Leider haben wir für derartige alpine Herausforderungen weder Zeit noch das Material dabei. Man kann halt nicht alles haben und jetzt ist eben erstmal Trekking angesagt.

Am kleinen Weiler Sant Anna erreichen wir die Straße. Zu unserem Elend müssen wir dieser noch gut 4km folgen ehe wir unser Quartier in der Trattoria Pelvo im Dörfchen Chiesa erreichen. Aufmerksame Leser werden sich erinnern, der Ort war Endpunkt unserer letztjährigen Tour (Ortsbeschreibung dort nachlesen). Wir haben also für dieses Jahr Halbzeit, sozusagen ist ab jetzt alles nur noch Rückweg nach Sambuco.

Übrigens waren wir wie jeden Tag 17 Uhr am Ziel, was verdeutlicht, dass Gehzeiten vollkommen überbewertet werden. Die dienen allenfalls als Indiz, ob man bummeln darf oder sich etwas sputen muss. So blieb uns noch Zeit für Cappuccino und lecker Nougathörnchen.

Wie im letzten Jahr ist es uns nicht gelungen, eines der Zimmer mit Bad zu bekommen. Die alte Wirtin beherrscht nur ihr frankoprovenzialisch und wir waren froh als wir es mit der Tochter wieder auf italienisch versuchen konnten. Das Ergebnis bleibt, Espeditionisti mit Rucksack bekommen Etagendusche und basta. Ist aber nicht wirklich tragisch, da wir alleinige Nutzer sind.

Das Abendessen war wieder schmackhaft ohne umwerfend zu sein. Aber dass muss es ja auch nicht, zumindest nicht jeden Tag.

Mangels Internet könnt ihr den Bericht leider erst später lesen.

Dienstag, 2. September 2014

Tag 3 Rifugio Viviere - Rifugio Campo Base (850m auf / 910m ab)

Unser Versuch einen Tag im schönen Rifugio Viviere zu verlängern, hat nicht geklappt. Gerne hätten wir von hier aus eine Tagestour unternommen, nur leider war die kleine Hütte für heute Abend schon ausgebucht. Weiter müssen wir also, nur wie. Zur Wahl steht die hochalpine Variante über den Colle Enchiausa mit immerhin gut 8h reiner Gehzeit oder die moderatere Variante mit 5:30h. Wir entscheiden uns für die klassische moderate Route und wollen diese mit einem Gipfelabstecher würzen. Man geht zwar in die Berge, will ja aber doch hinauf und nicht nur dran vorbei Das Frühstück muss sich in keinster Weise hinter dem Abendbrot verstecken. Gekochter Schinken und Rührei... Solchen Luxus haben wir auf einer italienischen Berghütte noch nicht erlebt.

So gestärkt ging es locker bergan zum Colle Ciarbonet, 2206m. Murmeltiere halten uns vom forschen Aufstieg ab, wollen sich aber nicht wirklich fotografieren lassen. Hier wäre ein Teleobjektiv von Vorteil. Aber 2kg zusätzlich ist das definitiv nicht wert. Oben bietet sich der Abstecher zum nahen Monte Estalleta an, den wir nach einer guten halben Stunde wir den Gipfel und sehen weiter vorn am Grat gleich einen weiteren der bessere Aussicht verspricht. Wir liegen noch ganz gut in der Zeit und haben ja extra die kürzere Runde gewählt. Also hinab in den Sattel, zunächst auf einem schmalen Pfad zuletzt weglos zum Gipfel des Monte Midia Soprano 2.341m. Die Aussicht ins Mairatal ist wirklich toll und wir treffen oben noch einen Einheimischen, der uns geduldig die Gegend erläutert.

Wieder zurück am Colle geht es auf einem etwas sumpfigen Pfad weiter. Zum Glück hat es seit Tagen nicht geregnet, ansonsten hätte man hier wenig Vergnügen. Der Weg schlängelt sich endlos am Hang entlang, um dann endlich steiler hinab zu den Mairaquellen zu führen. Das an sich idyllische Fleckchen wird durch einen Campingplatz verunstaltet. Aber von hier an geht es recht bequem das Mairatal hinauf. In Chiappera schießen wir das obligatorische Foto von Kirchturm mit dem dahinterliegenden Rocca Castello, einem bekannten Kletterfelsen. Dann nochmals kurz nach oben zum Rifugio Campo Base, das rein gar nichts von der gemütlichen Atmosphäre des Viviere hat. Eine typische alpine Massenunterkunft mit Mehrbettzimmer und Kantinenessen.

Tag 2 Pontebernardo - Rifugio Viviere (1310m auf / 910m ab)

Der Tipp mit der Bepanthen-Salbe war wirklich Spitze und so hat das noch etwas lädierte Bein hat den ersten Tag erstaunlich gut überstanden. Es kann also wie geplant mit dem Übergang aus dem Sturatal ins Mairatal weitergehen. Am Frühstückstisch werden wir erstmal in die italienische Realität zurückgeholt... liebevoll abgelagertes Weißbrot, je 3 kleine Portionen Marmelade und Butter fertig ist das prima Collazione. Zumindest Cafe Latte gab es guten und reichlich davon.

8:45 schießen wir die obligatorischen Abschiedsfotos und gehen die Passstraße nach Frankreich hinauf. Kurz vor der beeindruckenden Felswand mit dem bezeichnenden Namen Le Barricate teilen sich die Wege. Die Autos nehmen den Tunnel und wir schlängeln uns entlang der Stura durch die Schlucht. Bald darauf geht es steiler aus dem Tal hinaus in die Alpregion. Zunächst durch Haselnusswäldchen, dann über Wiesen mit Lavendel und allerlei anderem Gekraut stetig aufwärts zur letzten Alm auf 1930m. Dort treffen wir zum Glück auf den Hirten, der seinen Hund von der Quelle scheucht und wir können unsere Wasservorräte auffüllen. Im weiten Almgelände grasen Dutzende Kühe, zum Glück stammt keine davon von Karla, der Killerkuh ab, deren liebster Zeitvertreib es war, unbedarfte Wanderer in den Abgrund zu drängen. Nach der Alm steiler aufwärts zum idyllischen Lago Osserot und weiter in Richtung Pass. Für den Winter fettgefressene Murmeltiere pfeiffen zwar noch Alarm, aber sind zu träge um zu flüchten. Vielleicht wissen sue aber auch, dass die Zweibeiner allenfalls auf Fotojagd gehen und sonst keine Gefahr darstellen. Am Ende bekommen sie vom Tourismusverband sogar eine Möhre, wenn sie sich bereitwillig ablichten lassen. Am letzten Anstieg zum Pass säumen noch Edelweiß unseren Weg, wirklich eine schöne Tour.

Kurz vorm Pass kommen uns die ersten Mountainbiker entgegen. Erste Vorboten des nahen Mairatals mit seinem intensiven Tourismus. Wie immer eindrucksvoll sind auch hier die Bunker und Kriegsverbauungen aus der Zeit als sich Frankreich und Italien noch nicht friedlich gesonnen waren. Sicher waren die Winter für die Mannschaften hier oben kein Zuckerschlecken. Nach gut 4h stehen wir am Pass 2.650m, immerhin schneller als geplant, geht also doch noch Oben ist wunderbare Sicht und wir blicken zurück auf das Highlight des letzten Jahres, den Mon Viso. Allerdings herrscht hier oben auch Trubel, Mountainbiker und Wanderer geben sich ein Stelldichein. Das nahe Rifugio Gardetta und die fast bis dorthin führende Straße reduzieren den Aufstieg auf 500m und locken die Massen an. Auf unserem Anstieg von der Südseite waren wir noch allein. Außerdem pfiff der Wind und der ist in der Höhe auch beim besten Wetter kühl. Also gleich weiter bis etwas unterhalb des Passes ein windstilles Fleckchen zur Rast einlud. Danach die alte Militärstraße weiter hinab zum Passo Gardetta, der die Hochfläche zur anderen Seite begrenzt.

Auf dem weiteren Abstieg auf schmalem Pfad nervt ein ganzes Dutzend französische Mountainbiker. Dummerweise können nur zwei von denen ordentlich fahren, die brettern mit Staubwolke an uns vorbei und warten dann auf ihre zumeist schiebenden Kumpel, um das Spiel von neuem zu beginnen, nachdem wir sie passiert hatten. Mein Versuch nett zu bleiben, ist wohl nicht ganz gelungen, aber zumindest haben sie dann schon immer hinter uns gewartet.

Schließlich mündet der Pfad wieder in einer Almstraße, die uns zum Rifugio Viviere führt. Dort wartet ein liebevoll gestaltetes Zimmer auf uns. Nach dem täglichen Waschgang für Körper und Kleidung genießen wir noch Cappuccino und Dolce auf der Terrasse. Abends erfüllt die vielfach gelobte Küche unsere Erwartungen vollends und nach 4 Gängen und gutem Wein sinken wir vollgefressen in unsere Betten.