Montag, 3. September 2012

9. Tag Colle del Nivolet

Am Morgen bestätigte sich die Theorie, dass auch 80% der Einheimischen die lokalen Fahrpläne nicht  verstehen. Auch unsere Wirtin konnte also dem Busfahrplan nicht entlocken, ob es heute wenigstens einen Bus zum Colle gäbe. Nach einem Telefonat stand dann fest, dass auch heute nichts fährt. Der Herr des Hauses zeigte dann, was italienische Gastfreundlichkeit ausmacht und fuhr uns mit seinem Jeep 12km zum Colle del Nivolet auf 2612m hinauf. Die kurvenreiche Fahrt lockerte er mit vielen Erklärungen auf und im Gegensatz zu seiner Frau passte er sein Sprachtempo unseren Italienschkenntnissen an, so dass wir das meiste sogar verstehen konnten. Im oberen Bereich der Passstraße feierten die marmotte (Murmeltiere) das Ende der Saison und rannten ohne Furcht vor dem Jeep über die Straße. Schön fettgefressen sind sie um diese Jahreszeit und uns wird es wohl ähnlich ergehen, wenn wir hier noch weitere Tage pausieren.

Am Pass sind wir erstmal froh, dass die Schneegrenze nach oben gewandert ist, also tun wir das auch. Ohne den schweren Tourenrucksack fällt der Aufstieg zu den Seen auch deutlich leichter als sonst. Die sonst so scheuen Murmeltiere sind Zweibeiner hier offensichtlich gewohnt und posieren geduldig für Fotos.




Auf 2800m dann der Schnee. Wir genießen noch etwas das winterliche Flair, selbst der 4061m hohe Namensgeber des Nationalparks der Gran Paradiso zeigt sich etwas. Ganz legt er seinen Wolkenschleier aber nicht ab. Wir steigen zurück in Richtung Pass und werden dann in unserer Verlängerung des Ruhetages bestätigt... es regnet mal wieder. Also steuern wir das einzig noch offene Wirtshaus an und hoffen auf Besserung. Die Wirtin mag uns gar nicht so recht glauben, dass wir "a piedi" also zu Fuß unterwegs sind und will schon unseren Vermieter anrufen, um uns wieder abzuholen... das lehnen wir dummerweise ab und machen uns auf dem Weg ins Tal. Der Regen wird uns bis zum Abend treu bleiben. Aber die Prognose für die nächsten Tage gelobt Besserung.




Am Abend genießen wir noch einmal die Kochkünste des Hauses und versuchen unsere Sachen wieder trocken zu bekommen. Darin haben wir ja jetzt schon Übung.

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