Mittwoch, 5. September 2012

11. Tag Pialpetta - Balme (1670m auf / 1230m ab)



Die zweite der drei aufeinander folgenden tagesfüllenden Etappen. 8h bzw. 8:30h veranschlagen die Wanderführer... wir sollten also früh starten. Der Alimentari des Ortes verhindert aber allzu unchristliche Startzeiten und begrüßt uns um halb neun als erste Kunden. Nach dem Einkauf hinab zur Brücke und dann folgt zunächst ein schöner Aufstieg durch uralten Waldbestand. Uns begegnet ein Viehwirt, der uns wortreich ermahnt, seine angebrachten Absperrungen fürs Vieh nicht zu ruinieren. Noch dachten wir uns nichts schlechtes und gelobten alles zu belassen. Dummerweise hat der Hirte seine Kuhherde zuvor über unseren Aufstiegsweg getrieben. Bei dem vom Regen der letzten Tage aufgeweichten Boden war das Ergebnis eine einzige Schlammwüste. DoDo gebrauchte unschöne Worte über Land und Leute und den Sinn des Weitwanderns in südlichen Gefilden. Ein Part, der sonst eher mir vorbehalten ist.

An den letzten Almen an den idyllisch gelegenen Trioneseen war der Spuk dann vorbei und der Weg wieder begehbar. Wir trafen wieder auf die Holländer, die tapfer im Post Tappa genächtigt hatten und erreichten nach einigem auf und ab bei perfektem Wetter den Colle di Trione (2485m). Die wunderbare Aussicht genossen wir mit einer Schafherde die neugierig unser Treiben beobachtete. Am Pass ließen wir dann auch endgültig die schroffen Täler des Gran Paradiso hinter uns und tauchten in die wanderfreundliche Welt der Lanzotäler ein und der sonnige Abstieg ein Hochgenuss. Zuerst der Lago Vasuero mit der Uia di Mondrone (2964m), dem Matterhorn der Lanzotäler, im Hintergrund und dann der Blick zu den schneebedeckten 3000ern jenseits der französischen Grenze.

Auf dem letzten Straßenabschnitt nach Balme hinauf gönnten wir unseren Füßen etwas Erholung und tauschten die Wanderstiefel gegen unsere Sandalen. Kurz nach 18:00 Uhr erreichten wir dann unser Ziel das neue Albergo "Les Montganards" ... wenn man den Berichten im Internet glaubt, dem kulinarischen Höhepunkt der Reise. Holland hatte wieder den Hauptgewinn und hat im Almgelände den Weg verloren und traf erst halb acht gerade noch rechtzeitig zum Abendessen ein.

Für einen Rundgang durch das sehenswerte Balme waren wir dann aber doch zu müde und unser Waschprogramm für Körper und Kleidung mussten wir auch noch absolvieren.

Das Abendessen übertraf dann noch unsere bereits hohen Erwartungen. Beim Wirt bilden Freude am Kochen und Talent eine den Gaumen erfreuen de Harmonie. Wer jetzt Hunger hat, besser nicht weiter lesen...

Antipasti:

Lardo (Speck) mit karamelisierten Kastanien

frittierte Blumen

Frischkäse mit salsa verde (ähnlich Pesto)

Primi:

selbst gemachte Spaghetti mit frischen Pilzen

Secondi:

Ente mit karamelisierten Orangen (ein Gedicht)

Dolce:

Tiramisu für mich und eine Art Schokoladenkuchen für DoDo

Ich brauchte dann noch einen Grappa und dann war auch schon Nachtruhe angesagt.

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