Sonntag, 2. September 2012

8. Tag Ceresole Reale

Der gemütliche Start in den Tag kann die schlechten Wetterprognosen auch nicht aufwiegen. Dennoch entscheiden wir uns für den fest eingeplanten Ausflug zum Colle del Nivolet und starten in Richtung Bushaltestelle. Nachdem zwei Busabfahrtszeiten verstrichen waren ohne, dass wir ein busähnliches Gefährt entdecken konnten, studierten wir den Fahrplan etwas genauer. Bingo, die Saison endet in Italien schlagartig am 26.08. wir haben aber eine Woche später und da hilft es auch nichts, dass Sonntag ist. Noch vor einer Woche war die Passstraße am Wochenende für den Verkehr gesperrt und halb Italien quälte sich in den Bussen zum Colle und nun sagen sich hier wieder Hase und Fuchs gute Nacht. In Südtirol und Trentino merkt man diese recht krasse Einstellung zur Feriensaison halt nicht so, weil die deutschen Gäste die Saison verlängern. Hier verirren sich aber einfach zu wenige tedeschi für diesen Effekt. Kurz noch der irrwitzige Versuch per Anhalter zum Pass zu kommen, doch auch der scheitert mangels der von Wetterprognosen verschreckten Ausflügler. Bleibt uns also ein Seerundgang mit ausgiebiger Ortsbesichtigung. Seinen königlichen Namenszusatz hat Ceresole dem italienischen König Vittorio Emanuele II. zu verdanken. Der gute Mann beliebte hier zu ausgiebig zu Jagen und hat durch sein Jagdmonopol faktisch den Grundstein für den Gran Paradiso Nationalpark geschaffen.

Ceresole erstreckt sich am Rande des Sees und unterhalb der Staumauer über eine Länge von 5km, so dass wir im Bummelschritt auch ein tagesfüllendes Programm vor uns hatten. Wir inspizierten unseren Weiterweg für den nächsten Tag und nutzten die Chance, die gute Küche im Rifugio Fonti Minerali zu testen. Anschließend noch das Skilanglaufzentrum inspiziert... immerhin trennten uns nur noch 1000m vom der Schneegrenze, die auf 2500m gesunken war. Keine guten Voraussetzungen für die nächsten Tage mit Pässen von über 2600m.

Der Kirchturm von Ceresole mit Neuschnee im Hintergrund


Zum Abendessen dann lecker Essen und ... Regen. So ein mieses Wetter hatten wir südlich des Alpenhauptkammes noch nie.

Das gute Abendeseen, der Schnee auf den Pässen und die weiterhin mäßigen Wetteraussichten für morgen sorgen dafür, dass wir bereitwillig unseren Karrenztag opfern und noch eine Nacht verlängern.

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