Montag, 5. September 2022

I'm Dancing in the Rain

Aufgrund des Feedbacks diesmal ein Hinweis vorweg. Manchmal werden die Bilder im Blog verpixelt dargestellt. Ihr könnt sie aber anklicken und dann seht ihr sie in voller Pracht.

Und nun der Katastrophenbericht... Noch in der Nacht beginnt der Regen aufs Dach zu trommeln. Die gut 100 Hüttengäste hatten sicher alle gehofft, dass sich der Wetterbericht diesmal irrt, hat er aber nicht. Der Regen soll heute den ganzen Tag andauern und eher noch stärker werden. Also bringt es auch nichts den Start nach hinten zu verlegen. Reden wir uns also den Regen schön, er wird ja gebraucht.

Unsere zugelosten Zimmergenossinnen waren ein echter Glücksfall. Die Nacht war absolut ruhig und am morgen haben sich alle rücksichtsvoll einsortiert, so dass es auch im engen Zimmer keinen Stress gab. Das Frühstücksbuffet war wohltuend gut organisiert und für eine Hütte mit Hubschrauberversorgung sehr abwechslungsreich. So richtig gute Stimmung will beim Dauerregen aber dennoch nicht aufkommen.


Kurz vor 9 geht's dann los. Die Regenmontur haben wir über die Jahre optimiert und heute hatten wir reichlich Gelegenheit die unterschiedlichen Bekleidungstaktiken zu studieren. Letztlich bringt eine Vollmontur aus Regenhose und Poncho gar nichts, der Regen bleibt zwar draußen, aber wenn es bergauf geht, läuft man wie in einer mobilen Sauna und wird von innen nass. Auch wenn die Outdoorbranche immer neue Wunderkleider verspricht, am besten ist immer noch ein Schirm. Das gute Stück noch mit einem Karabiner am Schultergurt des Rucksacks befestigt und schon hat man alle Hände frei. Ok, wenn es noch stürmt, bringt das auch nix. Aber ganz so wilde spielt uns das Wetter ja auch nicht mit.


Von der Tour selbst gibt es heute nicht viel zu berichten. Wir steigen langsam aufwärts und versuchen den tiefen Pfützen auszuweichen. Unten schauen uns ein paar Schafe noch ungläubig an und man staunt... Auf dem leichten Weg ist doch ordentlich was los. Die Hütten sind vorgebucht und alle müssen irgendwie weiter. Bei dem Wetter wählt bestimmt keiner einen anspruchsvolleren Weg als nötig, also trifft man sich auf dem Wander-Highway.

Schon um 12 Uhr stehen wir am Ingolstädter Haus 2.119m. Die eigentlich geplante Besteigung des Großen Hundstod wird zu Gunsten eines vorzüglichen Kaiserschmarrn gestrichen.
Wir hängen ohne Netz in der Hütte ab und nun kennt ihr auch den Grund dafür, dass es einen Tourenbericht gibt. Die bisherigen 4 Tage habe ich hier abwechselnd mit der Lektüre der ausliegenden
Bergzeitschriften ins Handy gehämmert und die Daumen haben nun die Smartphone-Gicht.

Das Home-Office-Syndrom wirkt auch am Berg - nicht viel gemacht und trotzdem Hunger. Also zum Abend nochmal ein Tiroler Gröstl.
Sobald das Essen aufgetragen wird, zeigt sich auch die Hüttenkatze und sorgt nochmal für Abwechslung.

So, fertig für heute. Morgen soll uns ja wieder die Sonne aufs Haupt scheinen und wir wollen weiter.


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