Sonntag, 30. August 2015

7. Tag Rifugio Malivern - Terme di Valdieri (760m auf / 1.270m ab)

Heute führt uns die Tour ins zweite Thermalbad Terme di Valdieri, doch so ausgiebig wie in Bagni werden wir die touristischen Annehmlichkeiten nicht genießen können. Die Route selbst ist wieder ohne nennenswerte Schwierigkeiten bei strahlendem Sonnenschein und dazu nicht allzulange, aber doch eine tagesfüllende Wanderung. Wie jeden Tag starten die Holländer direkt vom Frühstückstisch und damit fast eine Stunde vor uns. So viel Disziplin werden wir wohl nie aufbringen, doch schließlich haben wir auch Urlaub und noch sind wir schnell genug uns die Bummelei leisten zu können.
Also wie gewohnt Start kurz nach 9 und auch nicht ungewöhnlich kurz hinab zum Bach, dessen wildes Plätschern mir fast den Schlaf raubte, und nach einem schwankenden Bretterbrücklein steil den Hang hinauf. Da wir das Gebirge von West nach Ost durchqueren und die Täler gen Norden ziehen, haben wir beim morgendlichen Aufstieg zunächst meist Schatten, so auch heute. Doch kurz vorm Lago Malivern auf 2.100m hat uns die Sonne wieder. See am Morgen muss natürlich wieder fotografiert werden, auch wenn wir ähnliche Motive schon zur Genüge abgelichtet haben.
Weiter hinauf zum Pass treffen wir erst unsere holländischen Weggefährten Alfred und Bucky und danach ein Dreigestirn junger Damen mit männlichem Begleiter. Die Mädels sind zwar adrett anzusehen, doch ihr unaufhörliches Gegacker nimmt einem am höchsten Punkt des Tages (Colletto di Vascura 2.520m) die Ruhe. Und das, wo wir hier erstmals den Parco Naturale Alpi Maritimi (Nationalpark Seealpen) betreten. Also folgen wir unseren Holländern und steigen nach kurzer Trinkpause hinab zum... ihr werdet staunen... See. Diesmal der Lago inferiore di Valscura (2.260m). Um den See befinden sich noch ein Dutzend verfallener Gebäude einer ehemaligen Kaserne. Der alte Versorgungsweg  beschert uns dann dankenswerter Weise einen angenehmen Abstieg.
Auf der Hochfläche des Piana di Valasca lockt uns noch dass etwas kitschig renovierte alte königliche Jagdhaus zur Rast - es ist Samstag und somit herrscht italienischer Ausflugstrubel. Wir lassen uns nicht stören und genießen unseren Cappuccino und die Crostata. Nach einer Stunde weiterem Abstieg auf der Flaniermeile laufen wir in Terme di Valdieri ein. Das große Thermalhotel wurde im Internet ziemlich verrissen, also entschieden wir und für den etwas in die Jahre gekommenen Albergo Turismo. Nichts besonderes, aber der Wirt ist nett und das Abendessen ganz brauchbar. Vorteilhaft für Wanderer sind die reichlich vorhandenen Wäscheleinen.  Das passt perfekt für unseren Waschtag heute. Einziges Manko ist die antike Stromversorgung, die unsere Ladegeräte nicht so recht akzeptieren will.


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