Freitag, 28. August 2015

5. Tag Bagni di Vinadio - Santuario Santa Anna (1.510m auf / 750m ab)

Der Ruhetag hat uns gut getan und so stehen wir kurz nach 9 voller Tatendrang vor unserer Herberge. Das tut auch Not, denn heute gilt es die durch den Abstieg in die Zivilisation verlorenen Hohenmeter zurückzugewinnen. Zunächst dem Sträßchen nach San Bernolfo folgend zum Weiler Calliere und von dort steil durch den Wald hinauf. Außer ein paar Pilzsammlern folgt uns keiner. Die Tagesausflügler zieht es zum dominant über dem Tal herrschenden Doppelgipfel von Rocca und Guglia di San Bernolfo.
Den Abzweig zum Wasserfall haben wir dann verpasst, extra nochmal umkehren wollte allerdings auch keiner. Das nette Tal mit dem quirligen Bergbach bieten aber mehr als Entschädigung. Oben weitet sich das Tal zu einer Hochebene mit leider aufgegebener Almfläche. Noch ein kräftiger Anstieg durch einen Felsgürtel un wir haben einen netten Platz für die Mittagsrast erreicht. Mitten im Blaubeermeer ist der Nachtisch auch schnell eingesammelt. Von hier ging es dann nochmal knackig hinauf zum Passo Tessina (2.400m). Bis kurz vor dem Pass begleiten uns mächtige Arven. Schon beeindruckend, wenn man bedenkt, dass in den nördlichen Alpen in dieser Höhe nichtmal mehr Krüppelkiefern gedeihen.
Schon kurz nach 14:00 Uhr stehen wir am Pass und liegen damit erstaunlich gut in der Zeit. Dem geplanten Weg folgend,  wären wir schon in einer Stunde am Kloster. Also beginnt DoDo davon zu schwärmen wie schön doch der alte Militärweg sich mehr oder weniger auf Passhöhe bleibend um den Talkessel schlängelt. Ein paar Tagesausflügler erreichen den Pass und werden befragt... gut 2h, das passt perfekt. Also hängen wir den Giro dei Laghi (Rundweg der Bergseen) dran.
Und die Entscheidung war wirklich gut. Auf italienischer Seite noch unspektakulär, geht es an der nächsten Scharte hinüber nach Frankreich. Blaue Bergseen über dem Tal der Isola und weiter hinten dominiert die Pyramide des Mont Maunier die Landschaft. Auf einem solchen Panoramaweg ist man natürlich nicht mehr ganz allein unterwegs. Doch die paar Wanderer hier sind kein Vergleich zu den überfüllten Südtiroler Wanderautobahnen.
Am glasklaren Wasser des Lac Lausfer (2.357m) löschen wir nochmal unseren Durst. Der Umweg war in den Wasservorräten nicht einkalkuliert und die Sonne brennt einem den ganzen Tag erbarmungslos aufs Haupt. Jetzt nur nicht so verstehen, dass wir uns den Regen zurückwünschen... niemals nicht ;)
Nach gut 1h geht es zurück nach Italien und wir folgen der Militärstraße vom Passo di St. Anna hinunter zum gleichnamigen Kloster. Kurz vorm Ziel stellt sich noch eine Kuhherde in den Weg und schaut interessiert. Doch das reicht heute nicht mal mehr für ein  Foto. Schon genug geknipst heute.
Das Kloster St. Anna liegt auf 2.060m Höhe und ist damit das höchstgelegene Kloster Europas. Die Unterkünfte wurden in den letzten Jahren erneuert und dienen so als perfektes Wanderquartier. Vor dem nach den kulinarischen Höhepunkten des Vortages nicht weiter erwähnenswerten Abendessen und der sich anschließenden Regenerationsphase gab es noch einen Rundgang durch die Klosteranlage. Am Abend lernen wir noch unsere für GTA-Etappen üblichen Holländer kennen. Die Tourenpläne verrate.n...wir werden uns noch öfter sehen. 


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