Freitag, 26. August 2016

5. Tag Rif. Don Barbera - Monesi di Triora (890m auf / 1.650m ab)

Heute gab es nur ein spartansisches Hüttenfrühstück mit Brot, Butter und Marmelade. Mal schauen wie lange wir damit durchhalten. Zumindest ging es schnell, so dass es wieder 9:00 Uhr losgehen konnte. Was man bei uns halt so schnell nennt ;)
Also wieder hoch zur Schotterpiste und nach 100m den Pfad hinauf zum Kamm. Die Sonne strahlt wieder in voller Pracht und ich bin froh, meinen bei der Tour durch Kreta erworbenen Hut dabei zu haben. Der sieht zwar bescheuert aus,  hilft aber ungemein gegen einen Sonnenkoller. Die Cima de Perteque umgehen wir westlich und genießen die wunderbare Sicht ins französische Tende-Tal. Am Pass treffen wir nochmals auf den Fahrweg, der den Gipfel im weiten Bogen auf der östlichen Seite umgangen hat. Dann folgt der Pfad direkt dem Grat hinauf zur Cima di Velega (2.382m) und nach einem weiteren Abstieg dann zur Cima Bertrand (2.484m), den höchsten Punkt bis zum Meer. Im steilen Abstieg durch Schroffengelände verliert sich der Weg und wir müssen uns konzentrieren, die Steinmännchen zu entdecken, die uns jetzt den Weg weisen. 200m tiefer im Sattel der Colle Rossa wird der Weg wieder deutlicher und steigt nun abermals an. Den Abstecher hinauf zum letzten Gipfel der Kette (Cima Missun) nehme ich allein. DoDo macht die Wärme und die prasselnde Sonne am Grat doch arg zu schaffen. Nach 4 1/2 Stunden erreichen wir dann den Passo Tanarello auf gut 2.000m Höhe.
Gegenüber am Monte Sacarello blinkt das Rifugio San Remo in der Sonne. Doch leider findet sich seit Jahren kein Pächter und die Wasserversorgung ist unklar. Also bleibt uns nur der lange Abstieg hinab nach Monesi die Triore. Auf 1.800m treffen wir wieder auf die Schotterpiste, die ebenfalls vom Rifugio Don Barbera kommt und folgen dieser in endlosen Kehren nach unten. Unsere 3l Wasser sind aufgebraucht und die 0,5l Reserve muss ran. Die Schotterpiste geht in Asphalt über und die Häuser von Monesi kommen näher. Kurz vor 4 haben wir die Hitzeschlacht dann gewonnen und stehen vorm Albergo La vecchia partenza (1.364m). Die Zimmer sind freundlich eingerichtet und die jungen Wirtsleute kümmern sich rührig um uns. Sogar ein Waschservice wird angeboten, den wir gerne nutzen und unsere verstaubten Sachen abgeben. Der Ort ist nicht so verlassen, wie die bisherigen Bergdörfer und scheint so leidlich vom Tourismus zu leben. Unsere Wirtsleute scheinen sich auf die allgegenwärtigen Mountainbiker konzentriert zu haben, sicherlich keine schlechte Wahl. Denn Radeln ist für Italiener Volkssport, wogegen Wandern hier den Gästen aus dem Norden und Frankreich vorbehalten bleibt.
Das Abendessen ist reichlich und ok, ein guter Koch könnte das Albergo aber sicher noch aufwerten. DoDo ist arg angeschlagen und verzichten sogar auf den obligatorischen mezzo litro di vino bianco zum Essen. Ob nun Sonnenstich oder Erkältung, da gehen unsere Meinungen auseinander. Auf jeden Fall kein gutes Vorzeichen für die nächsten Tage. Wir entscheiden uns schon mal, die einheimische Wirtschaft zu stärken und ordern für den nächsten Morgen den Shuttleservice hinauf zum Monte Sacarello. Auf 3h Aufstieg auf dem Abstiegsweg von heute können wir gerne verzichten. Beim Abendessen treffen wir noch auf ein österreichisches Seniorenpaar, das die GTA in einem Stück bewältigt hat und schon seit 8 Wochen unterwegs ist. Sehr gesprächig sind sie aber nicht, vielleicht leidet aber auch die Kommunikationsfähigkeit nach 8 Wochen Zweisamkeit.

Cima Missun 

Am Ziel... Albergo La Vecchia Partenza 

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