Donnerstag, 25. August 2016

4. Tag Limonetto - Rifugio Don Barbera (1.320m auf / 780m ab)

Für heute haben wir uns eine Variante zum Hauptweg vorgenommen, die die lange Militärstraße meidet, der die GTA folgt. Also versuchen wir früh zu starten und stehen nach einem super Frühstück bereits um 9 vor unserer Herberge und marschieren die Alm nach oben in Richtung Tendapass. Der angenehm kühle Schatten weicht schnell der Sonne, die sich langsam über den Kamm erhebt. Doch mit der Sonne werden auch die Murmeltiere wach und pfeiffen sofort Alarm... Zweibeiner im Anmarsch. Als ob wir eine Gefahr wären.
Am Tendapass (1.908m) erreichen wir wieder die französische Grenze und bestaunen die gewaltigen Ruinen des Forte Central, einer ehemaligen französischen Grenzbefestigung. Mittlerweile wissen wir die alten italienisch-französischen Grenzdispute zu schätzen, den wo es Kasernen gab mussten auch Soldaten beschäftigt werden und ihre Wege ausbauen. Davon profitieren wir noch heute. Auf französischer Seite folgen wir dem Gratweg und steigen teilweise steil hinauf zum ersten Gipfel, der Cima Becco Rosso 2.290m. Heute gibt es wieder perfekte Fernsicht, der Monviso ist zwar schon 60km entfernt, dominiert aber noch immer das Panorama und in der Ferne kann man sogar noch die schneebedeckten Gipfel des Gran Paradiso und der Monte Rosa ausmachen. Letztere ist immerhin gut 200km von unserem Standort entfernt, dss hat man nicht alle Tage. Gen Süden wird erstmals das Ende der Berge sichtbar, also muss dort das Mittelmeer sein, doch wirklich sehen, können wir es noch nicht.
Wir folgen nun der Via del Sale über den Grat, diese ist als MTB-Strecke ausgezeichnet. Mir ist schleierhaft, wie man in den teils tiefen Furchen noch treten soll, ohne mit den Pedalen hängen zu bleiben. Das sehen die Radler wohl ebenso und folgen zu Hauf dem Militärweg 100m unter uns. Hier oben weht ein kühles Lüftchen, angenehm in der mediterranen Sonne. Am Passo Perla kreuzen sich dann wieder alle Wege und wir rasten an einem schattigen Fleckchen. Danach weiter im steten auf und ab durch eine beeindruckende Gebirgslandschaft und herrlicher Fernsicht. Einziges Manko... die Wegweiser zum Rifugio zeigen konstant 2h an und das auch schon vor einer Stunde, als wir dachten, wir lägen super in der Zeit. Aber irgendwann erreichen wir den letzten Hügel und stehen direkt vor der Punta Marguareis mit 2.651m die höchste Erhebung der liturgischen Alpen. Die 2,5h für die Besteigung haben wir heute leider nicht mehr, also queren wir hinüber zum Militärweg und folgen diesem kurz zu unserem heutigen Quartier. Das Rifugio Don Barbera (2.070m) ist eine typische Alpenhütte. Große Schlafsäle für 12 Personen, zum Glück werden die Gäste auf alle Räume verteilt und wir müssen nur zu viert darin schlafen. Auch das Abendessen kann mit den kulinarischen Höhepunkten der letzten Tage nicht ganz mithalten, aber für eine Hüttenverpflegung war es wahrlich nicht schlecht und satt geworden sind wir allemal.
Ruinen mit Fernblick

Chillen am Rifugio

Militärwege am Tendapass

Mit Bier und Handy am Rifugio - Heie Welt:)

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