Samstag, 29. August 2015

6. Tag Santuario St. Anna - Rifugio Malivern (m auf / m ab)

DoDo war heute tapfer und ist zeitig aufgestanden, um an der Morgenmesse des Kloster teilzunehmen. Ich habe einfach etwas länger geschlafen und um 8 gab es dann ein freudiges Wiedersehen am Frühstückstisch.
Danach noch ein kurzes Fotoshooting von Kloster und Frauchen im morgendlichen Sonnenschein und schon ging es wieder los. Zunächst unseren Abstiegsweg zum Lago Colle di St. Anna und dann scharf links an den Kühen vorbei hinauf zum Sattel. Ein kleines Gipfelkreuz verführt zu einem Abstecher. Ohne Rucksäcke folgen wir einem Pfad, der führt aber "nur" am Gipfel vorbei zu einer hübschen Aussicht ins französische Tal mit weniger schönem Skigebiet auf der gegenüberliegenden Seite. Also zurück und weglos über Blöcke nach oben zum kleinen Holzkreuz. Dort werden wir mit einem herrlichen  Rundblick belohnt. Nur im Norden verhüllen sich die Berge bereits in Wolken.
Wieder zurück geht es auf der alten Militärstraße, der wir gestern schon eine Weile gefolgt waren, fast ohne Höhenverlust hinüber zum Col de la Lombarde (2.351m). Über den Pass führt eine Straße nach Frankreich und so ist er ein beliebter und belebter Ausgangspunkt für Wanderungen. Einen Kilometer müssen wir nun der Straße folgen, um dann den letzten Anstieg zum Col de Orgials (2.600m) anzugehen. Kurz vor dem Pass treffen wir Alfred und Bucky die wieder und oben gibt es erstmal die verdiente Rast mit Köstlichkeiten aus dem Rucksack... wie schon gewohnt, darf ich ja zwei Büchsen Pumpernickel plus Zutaten durchs Gebirge schleppen.
Am Abstieg wieder hübsche Bergseen. Das feste kristaline Gestein (meist Gneis) ist nicht sehr wasserdurchlässig, so dass sich hier eigentlich in jeder Senke ein See gebildet hat und daraus Bergbäche wild zu Tal schießen. Wir genießen diese Laune der Natur und die so entstandene Kulisse. Der Abstieg wird dann zeitweise recht stolprig und fordert Konzentration. Zudem zieht sich das Tal ewig in die Länge und hinauf zum Rifugio Malivern dann noch ein kurzer Gegenanstieg.... dann haben wir es geschafft.
Das Rifugio ist für eine CAI-Hütte erfreulich modern und die Hüttenwirtin ist nett. Kulinarisch kein Höhepunkt, aber wir sind da in den letzten Jahren auch sehr verwöhnt worden. Im Vergleich zu den nördlichen Alpen kann sich hier jedes Hüttenessen noch sehen und schmecken lassen. Gegen 2 Euro gibt es WiFi und damit erstmals neue Bilder von der Tour für Euch.
Etwas abenteuerlich ist das 3-Etagenbett. Im mittleren Bett ist so wenig Platz,  dass wir uns für unten und ganz oben entscheiden. Zuviel sollte man nicht getrunken haben, um die wackelige Leiter zu erklimmen und oben überlege ich ernsthaft, den Schlafsack irgendwie zu fixieren, um in der Nacht nicht in die Tiefe zu stürzen. Der Inneneinrichter hat sich wohl gedacht, dass er bei der bergsteigenden Kundschaft auch gern auf seitliche Begrenzungen jeder Art verzichten kann. Ich muss wohl nicht erwähnen, wen das Los des nächtlichen Höhenfluges getroffen hat.


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